MVZ für Gefäßmedizin und Venenchirurgie | Welche Risikofaktoren begünstigen die Krampfaderentstehung?
Dr. med. Mete Camci: Gesunde Gefäße für ein gesundes Leben ist gleichsam Ziel und Anspruch des Centrums für Gefäßmedizin und Gefäßchirurgie. Wir bieten Ihnen das gesamte Spektrum der Diagnose- und Therapieverfahren aus den Bereichen der arteriellen, venösen und lymphatischen Gefäßerkrankung auf höchstem Niveau.
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Welche Risikofaktoren begünstigen die Krampfaderentstehung?

Erbliche Veranlagung

Der Risikofaktor Nr. 1 für Krampfadern ist die sogenannte Bindegewebsschwäche. Das Bindegewebe umgibt und stützt die oberflächlichen Venen. Ist es krankhaft geschwächt, so erweitern sich die Venen zunehmend und sacken aus – es bilden sich Krampfadern. Die Bindegewebsschwäche ist fast immer genetisch bedingt. Hat ein Elternteil Krampfadern, verdoppelt sich das Risiko an Krampfadern zu erkranken. Sind beide Eltern betroffen, liegt es 3-4fach über dem Durchschnitt. Ganz ohne familiäre Disposition entstehen nur selten Krankheiten des oberflächlichen Venensystems.

Geschlecht

2/3 der Krampfaderpatienten sind Frauen, nur 1/3 Männer.

Lebensalter

Ein weiterer Risikofaktor ist das Alter. Es ist unbestritten, dass in zunehmendem Alter die Anzahl und Ausprägung der Venenerkrankungen ansteigen. Fast jeder über 70 jährige hat Probleme mit den Venen. Einerseits verringert sich natürlicherweise die Elastizität des Gewebes, andererseits gehen mit dem Alterungsprozess vielfach nachlassende Beweglichkeit und Bewegungsmangel einher.

Bewegungsmangel

Allgemeiner Bewegungsmangel sowie stehende oder sitzende Tätigkeiten führen zu einer geringen Aktivierung der Wadenmuskelpumpe, die für den Rückfluss des Blutes zum Herzen verantwortlich ist. Außerdem wirkt die Schwerkraft dem Rückfluss des Blutes zum Herzen entgegen und begünstigt so die Bildung von Krampfadern.

Hormone

Auch Hormone, hier die Östrogene und Gestagene, können sich ungünstig bei Patienten auswirken, die bereits ein Venenleiden haben. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen wirkt negativ auf die Elastizität der Venenwände. Möglicherweise ist dies der Grund dafür, dass mehr Frauen als Männer an Krampfadern leiden. Dennoch muss wegen eines Venenleidens nicht grundsätzlich auf die „Pille“ verzichtet werden.

Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft fördert die Bildung von Krampfadern, da das Baby im Mutterleib einen starken Druck auf die Beckenvene ausübt. Dieser Druck auf die Venenwände erhöht sich mit fortschreiten der Schwangerschaft und beeinträchtigt häufig seine Funktion. Zusätzlich wirkt das in der Schwangerschaft gebildete Hormon Progesteron entspannend auf die Venenwände was ebenfalls zu einer Dehnung führt. Mehrfachschwangerschaften erhöhen das Risiko.

Übergewicht / Rauchen

Überflüssige Kilos üben einen starken Druck auf die Beinvenen aus. Das Risiko für stark Übergewichtige steigt um das bis zu 8fache, denn der Druck in den Bauchvenen von Übergewichtigen ist deutlich höher als der von Normalgewichtigen. Die Beinvenen müssen deutlich mehr Kraft aufbringen, um Blut zurück in die Bauchvenen zu pumpen. Rauchen begünstigt das Thromboserisiko und wirkt sich insgesamt negativ auf die gesamte Durchblutung des Körpers aus.